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Arm und reich

Nationalität oder soziale Herkunft – was hat größeren Einfluss?

Unsere Welt wächst immer weiter zusammen. Wir können ohne Probleme über das Internet mit Menschen auf anderen Kontinenten in Echtzeit kommunizieren und uns dabei sogar sehen. Wir reisen an die entlegensten Orte (ok, nicht gerade wenn eine globale Pandemie herrscht) und verkosten dort Speisen, von denen man noch nie zuvor etwas gehört hat.

Daher bin ich der Meinung, dass unterschiedliche Nationalitäten gar nicht die entscheidende Rolle in einer Beziehung spielen. Der soziale Hintergrund hingegen – also Vermögen und Bildung – macht Unterschiede zwischen zwei Menschen viel stärker deutlich. Hierzu gibt es Untersuchungen, die besagen: Eine Engländerin mit Hochschulabschluss hat mehr Gemeinsamkeiten mit einem studierten Iraker als mit einem Walliser Bergbauern. Ich denke, das lässt sich nachvollziehen.

Aber was ist, wenn beides zusammenkommt? Unterschiede in kultureller und sozialer Herkunft. Ich denke, hier ist es wichtig zu prüfen, wie weit sich beide auf die „Welt“ des anderen einlassen können und wollen. Man muss nicht alles gut finden, was dem anderen gefällt oder vertraut ist. Aber Empathie und die Bereitschaft Kompromisse einzugehen, sollte relativ hoch sein – vielleicht höher als in Beziehungen mit gleichem sozialen Status.

Bei uns ist es so, dass ich schon vor unserem Kennenlernen eine Leidenschaft für die lateinamerikanische Lebensweise entwickelt habe: die Sprache, die Musik, die positive Lebenseinstellung, trotz oder gerade wegen des geringeren Besitzes. J. hingegen schätzt an der deutschen Kultur das hohe Bedeutung von Disziplin und Ehrgeiz (z.B. im Sport). So haben wir automatisch verschiedene Wertschätzungen des anderen zueinander.

Wenn Kinder aus so einer Verbindung entstehen, ist es wichtig, beide Kulturen und beide Milieus als gleichwertig zu vermitteln. Beispiel: Nur weil die Oma in Peru nicht so eine „schicke“ Küche besitzt wie die Oma in Deutschland heißt das nicht, dass das Leben hier schlechter ist. Oder anders ausgedrückt: Weniger Besitz bedeutet oft auch weniger Sorgen, das mühsam angehäufte Vermögen zu bewahren. Ich bin der Meinung, dass auch schon im jungen Alter Kinder so etwas verstehen können.

Armut, Bildung, Empathie und Kompromisse, Nationalität, Reichtum, sozialer Hintergrund

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