Meine Leute, deine Leute
Auch wenn wir uns meistens Mühe geben, tolerant und offen miteinander umzugehen, treten immer wieder Situationen auf, in denen ein bestimmtes Verhalten auf eine Gruppe verallgemeinert wird. So wird J. nicht müde mich auf die schlecht gelaunten Gesichter der Personen aufmerksam zu machen, die Montagmorgens dichtgedrängt in der S-Bahn anzutreffen sind. Immer mit dem Zusatz: „Deine Leute!“ Nun ist es natürlich nicht so, dass in Perú die Menschen ständig gut gelaunt sind und mit einem Grinsen durch die Gegend laufen. Aber ich empfinde es auch so, dass in vielen anderen Ländern die Leute mehr Lebensfreude ausstrahlen, obwohl sie materiell womöglich schlechter gestellt sind als wir in Deutschland. Ich glaube ganz fest, das liegt am Wetter: Wo immer die Sonne scheint, kann man dauerhaft nicht schlecht drauf sein. Allerdings genieße ich den Zustand, wenn wir mal wieder auf einer Latino-Party sind, die um 16 Uhr startet und um 20 Uhr noch immer nicht das vielfach gepriesene Essen in Sicht ist. Dann wird J. nämlich auch sehr unnachsichtig mit seinen Landsleuten und ich flüstere ihm ins Ohr: „Deine Leute, Schatz!“
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André
Interessante Anekdoten hier im Blog, sehr schön. Bleibt gesund!